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Im Sommer herrscht im Tierheim Hochsaison

in Allgemeines Arche90 e.V. - Forum 06.07.2009 18:24
von Kiraundco • Stamm User | 1.745 Beiträge

Im Sommer herrscht im Tierheim Hochsaison
WR, 06.07.2009, Katja Sponholz

Dortmund/Ennepetal. Die vermeintlich schönste Zeit des Jahres für den Menschen endet für so manchen Vierbeiner hinter Gittern: Allein in den Sommermonaten werden bundesweit rund 70 000 Tiere ausgesetzt, schätzt der Deutsche Tierschutzbund.

HINTERGRUND
MEHR ALS 60 HEIME IN NRW

Die Mitgliedsvereine des Landestierschutzverband betreuen mehr als 60 Tierheime in NRW. Infos: http://www.ltv-nrw.de

Im Dortmunder Tierheim übersteigt die Zahl der Katzen mit derzeit knapp 60 die der 50 Hunde (21 der Liste 1, zwei Rottweiler, 17 große und zehn kleine Hunde). Hinzu kommen 36 Nagetiere und 5 Vögel. Eine Katze kostet 50, ein Hund 100 Euro. Wer einen eigenen Hund abgibt, muss 50 Euro zahlen (Katze 30 Euro, Vögel und Kleintiere 15 Euro). http://www.tierschutzzentrum.dortmund.de

Im Tierheim in Ennepetal ist Platz für 14 Hunde und 25 Katzen. Das Abgeben der Tiere kostet nichts. Finanziert wird die Einrichtung durch Spenden und die Städte Ennepetal, Gevelsberg und schwelm. Täglich gehen ehrenamtliche Helfer mit den Hunden spazieren. Ein Hund kostet 180 Euro (Welpe 200 Euro), eine Katze 75 Euro. http://www.tierheim-ennepetal.de

Im Tierheim Siegen warten 47 Hunde, 79 Katzen und 120 Kleintiere auf neue Besitzer. http://www.tierheim-siegen.de

„Mit Beginn der Ferienzeit bekommt man immer ein flaues Gefühl”, sagt Tierheimleiter Ralf Neumann. Nicht nur in der kleinen privaten Einrichtung „Strückerberg” in Ennepetal, sondern auch - und vor allem - in vielen großen Tierheimen in NRW, die schon jetzt am Rande ihrer Kapazitäten stehen.
Klein und niedlich - kein Problem

Einen Namen haben sie noch nicht. Aber keine Frage: Das wird sich, kaum dass sie in diesen Tagen acht Wochen alt und vermittelt werden dürfen, ganz schnell ändern. „Klein und niedlich - das ist kein Problem”, sagt der Dortmunder Tierpfleger Uwe Kostedde mit Blick auf die drei Katzenjungen, die seine Kolleginnen im Arm halten. Solche „Insassen” finden immer schnell einen neuen Besitzer. Andere haben es schwerer: „Schwarz und groß” bei Hunden etwa schreckt viele ab. Ganz gleich, wie lieb sie tatsächlich sein mögen. Gleiches gilt für jene Rassen, die seit schlimmen Beißvorfällen in den 90er Jahren als Kampfhunde verschrieen sind. Heute heißen sie offiziell „Liste 1” oder „Anlage 1”- Hunde - und bescheren ihren Besitzern eine Reihe von Sonderbestimmungen und erhöhte Hundesteuer.

Die Auswirkungen dieses Landeshundegesetzes aus dem Jahr 2003 spiegelt sich auch in den Tierheimen wider: Pitbull, Staffordshire und Bullterrier oder auch Kreuzungen dieser Rassen bevölkern zahlreiche Zwinger - oft über viele Jahre - und sind besonders schwer zu vermitteln. Deshalb wohl ist für Ralf Neumann ganz klar, mit welchem „seiner” zehn Hunde er sich in Ennepetal fotografieren lassen möchte: „mit unserem Sorgenkind”, sagt er, „unserer Bora”. Zwölf Jahre ist die Staffordshire-Hündin mittlerweile alt. Mehr als zehn Jahre davon hat sie im Tierheim verbringen müssen. Warum die Interessenten an ihrem Zwinger immer nur vorbeigehen und sich für die Nachbarn links und rechts von ihr entscheiden? „Sie ist einfach alt und gestromt”, sagt Neumann. Und löst bei manchen eher Zweifel und Ängste denn eine Woge von Zuneigung und Mitgefühl aus.

Der gelernte Landwirt kann das nicht verstehen - zumal Bora „superlieb” und verschmust sei. „Meine größte Angst ist, dass sie hier auch sterben wird”, sagt er. Zweimal in den letzten zehn Jahren hat er erlebt, dass ein Hund am Strückerberg tatsächlich bis zu seinem Lebensende nicht vermittelt werden konnte. Einzelheiten möchte Neumann nicht erzählen. „Sonst kommen mir wieder die Tränen”, gibt er zu.

Aber nicht nur Bora hätte es verdient, ihr Leben nicht mehr länger in einem trostlosen Zwinger fristen zu müssen: auch Laika, die Schäferhundin, die im Keller gehalten wurde, der traumatisierte Viento, der nur schwer Vertrauen zu Menschen fasst, oder auch der kleine Mino mit den großen Ohren, der einfach nur mit dem Schwanz wedelt und den Besucher freundlich anschaut, derweil um ihn herum alle Hunde laut bellend gegen den Zwinger springen.


Da geht es im Katzenhaus mit seinen derzeit 25 Bewohnern schon ruhiger zu. Während Filip Lansky (25) bereits zum zweiten Mal da ist, um die beiden ehemaligen Laborkatzen Smokey und Samy näher kennenzulernen, steht draußen ein junger Mann mit Transportbox. Die Kiste lässt er wenig später mitsamt Inhalt - einer Katze - zurück, während seine Freundin und eigentliche Besitzerin noch im Auto wartet. „Wir ziehen zusammen - und ich bin allergisch”, sagt er. Fast wie eine Entschuldigung klingt das. Oder eben wie ein Vorwand.

Dennoch ist der junge Mann mit den Tätowierungen und dem Ohrring weniger cool, als er vermutlich erscheinen möchte. Bevor er geht, sagt er noch schnell zu Abiturientin Julia Klein, die hier ehrenamtlich arbeitet: „Wenn Sie jemand Liebes finden würden...wäre ich dankbar.”

Bezahlen muss er in dem kleinen Heim am Strückerberg übrigens nichts. „Hier muss sich auch keiner rechtfertigen, wenn er sein Tier abgibt”, sagt Neumann. Alles ist besser, als einen Hund irgendwo anzubinden, eine Katze im Wald laufen zu lassen, oder seine Meerschweinchen in einem Karton neben Glascontainern zu deponieren. Hat es alles schon gegeben in und um Ennepetal. Wenngleich ausgesetzte Hunde hier die absolute Ausnahme sind.

Man darf die Hoffnung nie aufgeben: Nach fast sieben Jahren im Tierschutzzentrum Dortmund konnte der Stafford-Terrier-Mix Tyson - hier mit Tierpfleger Michael Dobischok - nun doch vermittelt werden. Foto: Franz Luthe (WR/Franz Luthe)

Das wundert Uwe Kostedde vom Tierschutzzentrum Dortmund nicht. „Auf dem Land wohnen wohl die vernünftigeren Menschen”, sagt er. In Dortmund hingegen gehören angebundene Hunde im Park schon zum Alltag. „Das ist unsere Wegwerfgesellschaft”, meint der Tierpfleger. „Da kauft man sich einfach mal ein Tier - und dann will man es einfach wieder loswerden.” Wobei die Ferienzeit für die Zahl der ausgesetzten oder abgegebenen Vierbeiner keine Besonderheit bildet: „Wenn's danach geht”, sagt Kostedde, „sind bei uns immer Ferien.”

Quelle:
http://www.derwesten.de/nachrichten/wr/2...911/detail.html


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#2

RE: Im Sommer herrscht im Tierheim Hochsaison

in Allgemeines Arche90 e.V. - Forum 06.07.2009 18:50
von Kiraundco • Stamm User | 1.745 Beiträge

Ich hoffe mal inständig, dass der Arche demnächst etliche Pflegestellenangebote gemacht werden.
Sonst sehe ich für die Tiere schwarz.

LG
Angie


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#3

RE: Im Sommer herrscht im Tierheim Hochsaison

in Allgemeines Arche90 e.V. - Forum 06.07.2009 21:54
von Jessie2012 (gelöscht)
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Schade das man Jason darunter findet.

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#4

RE: Im Sommer herrscht im Tierheim Hochsaison

in Allgemeines Arche90 e.V. - Forum 06.07.2009 22:44
von Steffi1979 (gelöscht)
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@kiraundco: würde gerne eine Pflegestelle für Hunde anbieten,wüde gerne wissen wie sowas abläuft usw. hab ne mail geschickt ,warte aber leider seit Tagen auf eine Antwort.
Vieleicht meldet sich ja doch noch jemand bei mir ;-)
LG Steffi

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#5

RE: Im Sommer herrscht im Tierheim Hochsaison

in Allgemeines Arche90 e.V. - Forum 06.07.2009 23:06
von trustmaster01 (gelöscht)
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Für Schreckschusspistolen, Mofas und dergleichen gibt es Pflichtprüfungen. Aber ein Lebewesen, sei es ein Kind oder Tier, darf sich jeder anschaffen.

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#6

RE: Im Sommer herrscht im Tierheim Hochsaison

in Allgemeines Arche90 e.V. - Forum 07.07.2009 08:28
von Flusen (gelöscht)
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Hallo Steffi,
das mit der Mail ist eine gute Idee, aber am besten kommst du zu unseren Öffnungszeiten ins HQ.
Grade ist Ferienzeit und daher massig zu tun, da passiert es leider, dass eine Email auf später verschoben wird und dann in Ausnahmefällen auch mal vergessen wird.
Das ist nicht böse gemeint, sondern einfach nur Stress bedingt.

LG Flu

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#7

RE: Im Sommer herrscht im Tierheim Hochsaison

in Allgemeines Arche90 e.V. - Forum 27.07.2009 09:34
von straycat (gelöscht)
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Ich habe lange mit mir gerungen, aber wenn Not am Mann ist, sollte es mir ab Ende August möglich sein einem Katzenwelpen oder einer kaninchenfreundlichen (nicht kratzende, beißende, jagende, spuckende oder das arme Langohr hauende) Katze vorübergehend Asyl zu gewähren. Wobei für den Anfang sicherlich was kleines besser geeignet ist. Weiß nämlich noch nicht wie die ständig freilaufenden Hasen eine Katze finden...

Wenn also Bedarf ist, einfach melden.

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#8

RE: Im Sommer herrscht im Tierheim Hochsaison

in Allgemeines Arche90 e.V. - Forum 27.07.2009 09:38
von Flusen (gelöscht)
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@StrayCat Meld!!!
Ruf direkt Sabine Keller an und sag, du nimmst eine Katze!
Ich denke momentan musst du noch nicht einmal eine Woche warten, bis du Pflegestelle bist.

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#9

RE: Im Sommer herrscht im Tierheim Hochsaison

in Allgemeines Arche90 e.V. - Forum 27.07.2009 10:09
von straycat (gelöscht)
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Melde mich gerne, allerdings bin ich noch vom 17. - 22. August im Urlaub. Deswegen sollte es erst danach sein.

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#10

RE: Im Sommer herrscht im Tierheim Hochsaison

in Allgemeines Arche90 e.V. - Forum 27.07.2009 14:32
von straycat (gelöscht)
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Könnte mir denn jemand die Telefonnummer von Frau Keller per PN zukommen lassen? Sicherlich will sich auch noch jemand meine bescheidene Unterkunft angucken, dann könnte man das schon über die Bühne bringen. Oder hab ich jetzt nen Freibrief durch die Arche-Hasen??

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#11

RE: Im Sommer herrscht im Tierheim Hochsaison

in Allgemeines Arche90 e.V. - Forum 27.07.2009 19:03
von SabineK • Neuling | 9 Beiträge

Hallo,
wir freuen uns über jede neue Pflegestelle.


LG
Sabine Keller

zuletzt bearbeitet 27.07.2009 19:55 | nach oben springen


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