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Diabetes kann auch Tiere betreffen!

in Fragen und Beratung rund um die Tiere 06.04.2008 22:24
von trustmaster01 (gelöscht)
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Diabetes kann auch Tiere betreffen!!!
Für Tierbesitzer ist es häufig überraschend zu hören, dass ihr vierbeiniger Gefährte an Diabetes leidet, denn vielen Menschen ist nicht bewusst, dass die Erkrankung auch unsere Haustiere ereilen kann. Tatsächlich wurde die Störung des Zuckerstoffwechsels bereits 1927 bei einer Katze diagnostiziert und in der Literatur beschrieben.
Ein Diabetes wird am häufigsten bei Hunden und Katzen diagnostiziert, gelegentlich aber auch bei Pferden und anderen Säugetieren. Bei den unterschiedlichen Tierarten können verschiedene Formen der Erkrankung auftreten. Die Ursachen sind nicht bei jeder Spezies die gleichen und die Behandlungsmethoden unterscheiden sich zum Teil gravierend von den Therapieverfahren beim Menschen.

Diabetes - was ist das eigentlich?Wie bei Menschen mit Diabetes ist der Körper eines erkrankten Tieres meistens nicht mehr in der Lage, den Blutzuckerspiegel zu kontrollieren. Das hat massive Folgen für den gesamten Stoffwechsel, denn neben dem Kohlenhydrat- sind in Folge auch Fett- und Eiweißstoffwechsel gestört. Diese Stoffwechselentgleisung zieht wiederum massive Schäden im Körper nach sich. Schlimmstenfalls kann es zur Erblindung oder zum Tod des geliebten Tieres kommen. In der Tiermedizin werden die Ursachen des Diabetes in drei Gruppen unterteilt:
1. Insulinabhängiger Diabetes
2. Insulinunabhängiger Diabetes
3. Sekundärer Diabetes
Sowohl die Behandlung als auch die eventuellen Folgeschäden einer unterlassenen Behandlung sind abhängig von der Ursache der Erkrankung. Diagnose und Behandlung müssen immer aus einer engen Zusammenarbeit zwischen Haustierarzt und Tierbesitzer resultieren.

1. Insulinabhängiger Diabetes (vergleichbar dem Typ 1 des Menschen)
Bei dieser Form des Diabetes „hungern“ die Körperzellen des Tieres geradezu nach Zucker. Er ist zwar im Blut vorhanden, kann jedoch nicht in die Zelle gelangen. In einem solchen Fall melden die Alarmsysteme des Körpers „Hunger“ und das Tier bemüht sich, durch gesteigerte Futteraufnahme dem entstehenden Mangel entgegenzuwirken. Bei einer fett- oder eiweißreichen „Diät“ kann es jedoch die aufgenommenen Nährstoffe nur unzureichend verwerten. Unsere Hunde oder Katzen nehmen also ab, obwohl sie mehr fressen! Die Ursachen werden auf eine Kombination verschiedener Faktoren zurückgeführt: Erbliche Anlagen, Virus-Infektionen (z.B. Parvovirose), Autoimmunerkrankungen oder Stoffwechselerkrankungen (z.B. Inselzellamyloidose) zählen dazu.

2. Insulinunabhängiger Diabetes (vergleichbar dem Typ 2 des Menschen)
In manchen - bei Haustieren sehr seltenen - Fällen spricht man vom insulinunabhängigen Diabetes. Hier produziert die Bauchspeicheldrüse zwar Insulin, der Körper kann dieses jedoch nicht normal verwerten. Charakteristisch sind in diesem Fall die verzögerte Insulinausschüttung und eine Insulinresistenz der Zielorgane. Letzteres bedeutet, dass die Zielorgane einfach nicht auf dieses Hormon reagieren. Über diese Form des Diabetes bei Tieren ist noch wenig bekannt, man geht jedoch davon aus, dass sie unbedeutend ist.

3. Sekundärer Diabetes
Der Begriff „sekundärer Diabetes“ bedeutet, dass diese Form der Zuckerkrankheit auf eine andersartige Grunderkrankung zurückzuführen ist. Der sekundäre Diabetes ist gewissermaßen nur ein Symptom, also eine Folgeerscheinung, eines anderen Leidens. Als Ursachen kommen ein Bauchspeicheldrüsenkrebs oder eine –entzündung, eine Schilddrüsenüberfunktion oder die Verabreichung Diabetes erzeugender Hormone (z.B. Kortison) in Frage. Beim weiblichen Tier gibt es darüber hinaus eine Besonderheit: Nach dem Ende der Läufigkeit produzieren die Eierstöcke das schwangerschaftserhaltende Hormon Progesteron. Führt dies zu einem Ungleichgewicht im Haushalt der Geschlechtshormone, kann die Insulinwirkung negativ beeinflusst werden. Beim Pferd wurden die meisten beschriebenen Fälle von Diabetes mellitus im Zusammenhang mit einem so genannten Cushing-Syndrom festgestellt. Dieses Syndrom kann durch eine übermäßig lange Kortisongabe oder durch eine spezielle Krebsart ausgelöst werden. Bei diesem Krankheitsbild führt die erhöhte Produktion des körpereigenen Kortisons zum sekundären Diabetes.
Autor: Dr. med. vet. Henrik Hofmann, Butzbach http://www.diabetes-world.net/Portal-fue...fen.htm?ID=3893


LG trustmaster01
zuletzt bearbeitet 06.04.2008 22:25 | nach oben springen


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