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Vorwürfe gegen die Arche 90 e.V.

in Allgemeines Arche90 e.V. - Forum 18.06.2009 14:25
von Heike • 1. Vorsitzende | 370 Beiträge

Hallo allerseits,

zur Zeit werden anscheinend von Seiten einiger Anwohner auf der Blickstr. an den unterschiedlichsten Stellen massive Vorwürfe gegen die Arche 90 e.V. erhoben.
" Wir hätten viel eher etwas unternehmen können und wir würden den Tierquäler nun in Schutz nehmen."

Zu diesen Vorwürfen möchte ich als 1. Vorsitzende der Arche 90 e.V. Folgendes sagen:

Am Freitag, dem 12.06. meldet sich eine der Nachbarinnen über unser Infotelefon und bat um meinen Rückruf.
Bei diesem Rückruf wurde mir gesagt, es sei der Arche schon im letzten Jahr die schlechte Pferdehaltung von Herrn B. gemeldet worden.
Es seien Termine gemacht und nicht eingehalten worden und es seien jetzt aktuell Vorwürfe gegen die Nachbarn gemacht worden, die man so nicht hinnehmen wolle.
Ich versprach eine Nachforschung und führte am Sonntag erneut ein langes Gespräch mit der Nachbarin Frau V.

In der Tat gibt es in unserem Telefonprotoll 2 registrierte Anrufe aus dem November 2008.
Dort wurde von Pferden auf schlammiger Weide gesprochen, die von ihrem Besitzer nicht mehr versorgt würden und keinen Unterstand hätten.
Es wurde den Anrufern geraten, bei akuter Notlage sofort Polizei und/oder Vet-Amt einzuschalten, es wurde aber gleichzeitig auf die schwierige Beweislage in solchen Fällen hingewiesen.
Zunächst war die Anruferin aber nicht bereit, eine namentliche Anzeige zu tätigen.
Es wurden Termine für eine Stellenkontrolle vereinbart, die dann allerdings platzten.
Einmal wegen einer Unfallkatze und einmal wegen eines defekten Wagens.
3 Wochen nach dem 1. Anruf wurde die Stellenkontrolle dann durchgeführt, allerdings wurde unser Mitglied vor Ort von den Nachbarn mit den Worten empfangen, der Fall habe sich jetzt erledigt, die Pferde seien zum Schlachter gekommen.
Wie ich durch die Nachbarin und das Vet-Amt erfahren habe, wurde zeitgleich auch das Vet-Amt verständigt, die die Einstallung der Pferde verlangten.
Nach Aussage des Vet-Amtes wurde mit einem der Nachbarn vereinbart, dass diese ein bißchen das ganze im Auge behalten würden. Kurze Zeit später erhielt das Vet-Amt ebenfalls die Meldung, die Pferde seien beim Schlachter gelandet.


All diese Dinge habe ich in dem Telefonat versucht Frau V. zu erklären.
Wir haben ca. 9000 Anrufe pro Jahr, sind 24 Stunden für Notfälle im Einsatz. Dabei richtet sich unter Vorgehen nach der Dringlichkeit der Fälle.
Auch in Zukunft werde ich unsere Mitglieder dazu auffordern, die Meldung "Pferde stehen in ihrem Stall bis zum Bauch in der eigenen Scheiße" schneller zu bearbeiten als die Meldung "Pferde stehen auf schlammiger Weide."
Auch wird ein verletztes Unfalltier immer Vorrang vor einer Stellenkontrolle haben.
Aber selbst wenn unsere Stellenkontrolle der Weide früher stattgefunden hätte - unser Bericht wäre ans Vet-Amt gegangen und hätter zu keinem anderen Ergebnis geführt, als das was tatsächlich eingetreten ist.
Das einzige was in meinen Augen nicht okay war, ist die Tatsache, dass Termine nicht abgesagt worden waren und die Nachbarn umsonst warten mußten.
Dafür habe ich mich inzwischen entschuldigt.

Wofür ich mich nicht entschuldigen kann ist der Vorwurf, wir würden den Nachbarn Vorwürfe machen.
Den Nachbarn wurde an keiner Stelle durch die Arche Vorwürfe gemacht. Die Pferde standen derart abgeriegelt in den Ställen, dass es von außen absolut nicht einsichtig war.
Auch eine übermäßige Geruchsbelästigung war nicht von außen zu bemerken.
Wenn bei Außenstehenden oder in Medienberichten die Frage auftaucht, warum die Nachbarn nichts bemerkt haben, liegt das nicht im Einflußbereich der Arche 90.

Grundsätzlich ist es jedoch so, dass die Menschen, die am dichtesten am Geschehen sind, wie z.B. Angehörige oder Nachbarn, eine größere Chance haben etwas zu bemerken als Außenstehende. Daher in dem WDR-Interview mein grundsätzlicher Apell, Missstände zu melden, wenn man die Chance hat, sie zu bemerken.

Was nun den Vorwurf betrifft - wir würden den Verursacher in Schutz nehmen - ich kann nur meinen Eindruck schildern, den ich von ihm an dem Tag hatte.
Er selbst hatte uns gesagt, dass er die Pferde 1 Jahr lang nicht auf die Weide geführt und gemistet habe.
Von den Anwohnern erfuhren wir, die Stuten seien noch im November draußen gewesen.
Von daher sei mir erlaubt, zu vermuten, er sei zeitlich verwirrt.
Da er selbst davon sprach, die Versorgung wegen seiner Krankheit nicht zu schaffen - kann ich auch nur vermuten, dass das möglicherweise der Grund war.
Nachbarn erleben ihn möglicherweise anders - aber die haben auch häufiger Kontakt zu ihm.
Was tatsächlich in dem Kopf von Jemandem vorgeht, der tatenlos dabei zusieht wie seine Tiere so verkommen, kann ich auch nicht ansatzweise erahnen.


Mehr möchte ich zu diesem Vorfall nicht sagen, da ich weder Lust noch Zeit habe, hier eine Schlammschlacht zu starten.

Dieses, "Was hätte sein können, wenn..." ist vertane Zeit, denn der normale Tierschutzwahnsinn geht weiter, auch wenn die üblichen Fälle nicht so durch die Medien gehen.
Sei es der Fall der kleinen Elster, mit denen Kinder Fußball spielten oder sei es der kleine, alte Rehpinscher, der gestern von seiner betrunkenen Besitzerin vor die Wand geworfen wurde und nun totkrank in der Klinik liegt.

Nur noch ein kleines Beispiel am Rande:
Das Vet-Amt fuhr gestern zu einem weiteren dramatischen Fall.
Die Meldung lautete: "Pferd liegt halbtot auf der Weide."
Dabei handelte es sich um ......... ein schlafendes Fohlen.


Tschüssi,
Heike

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